Wer gestern – wie ich – aus purer Verzweiflung bei Wetten, dass..? reingeschaltet hat, der konnte sich mit Sicherheit einem nicht erwähren – dem Charme des kleinen AC/DC-Fans Hagen. Mit seinen elf Jahren rockte er härter als Maffay, war cooler als Gottschalk und sah besser aus als Bieber.

Der kleine Rocker mit der großen Klappe wettete, dass er 100 Songs von AC/DC (ja, die haben tatsächlich so viele!) anhand der ersten drei Sekunden des Gitarrensolos erkennen würde. Und Tatsache, mit übelster Lässigkeit erkannte er fünf aus sechs Liedern. Als ob das nicht schon cool genug wäre, zeigte Hagen dann auch noch, dass er es nicht nur im Köpfchen hat, sondern auch in den Fingerspitzen und spielte wie selbstverständlich das verfrickelte Solo von „Thunderstruck“ auf seiner Gitarre. Spiel, Satz und Sieg. Geiler geht nicht.

Weil aber scheinbar schon vor der Show klar war, dass Hagen Potential hat, ließ Gottschalk seine Connections spielen und organisierte noch eine kleine Überraschung für ihn. Kein Geringerer als AC/DC-Zausel Angus Young gratulierte dem Kleinen per Videobotschaft zu seinem Erfolg, schenkte ihm seine handsignierte Gitarre und versprach, ihn bei seinem nächsten Konzert in Europa auf die Bühne zu holen. Wie geil wär das denn, wenn Hagen wirklich neben Angus höchstpersönlich den “Duckwalk” machen würde… Auch Wetten, dass-Dauergast Peter Maffay juckte es bei dieser Vorstellung in den Fingerspitzen und so erhob er sich von der Couch und rockte mit Hagen zu – wie sollte es anders sein? – “Highway to Hell”.

Nach Hagens Auftritt war ich dann scheinbar so geblendet, dass ich Gefallen an der Show fand und sie mir bis zum Ende ansah. Ich fühlte mich sogar ganz gut unterhalten von Sarah Connor (die übrigens rattenscharf aussah) Bully, Jessie J und Co. Auch bei der Wahl des Wettkönigs hatte ich nichts zu meckern. Der Junge, der fast so schnell rannte und hoch sprang wie ein berittenes Pferd, hatte es allemale verdient und ich war zufrieden, dass der Schluckgeräusch-Freak nicht das Rennen machte. Einziger Nerv-Faktor war – wie immer – die fürchterliche Moderation von Michelle Hunziker, aber da gibt es ja Hoffnung… Bitte Herr Kerkeling, übernehmen sie das Steuer und kanten sie Frau Hunziker im hohen Bogen aus der Show